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GESCHICHTE

Auf die Geschichte zurückgreifend wurden die gegenw'rtigen Gebiete der Oberförsterei Sława Śląska schon im 13. Jahrhundert bekannt. Sie waren damals in Kastellaneien aufgeteilt, welche u. a. ihre Waldwirtschaft ausführten. Die Historiker führen Tatsachen über die sich damals oft ereigneten Jagdereignisse und Treffen der Herrscher auf dem Gebiet von Urwald Bory Tarnowskie an, welche zum größten Teil der heutigen Waldfläche der Oberförsterei entsprechen.

Erste Erwähnungen stammen schon aus dem Anfang des 12. Jahrhunderts. In einem von den historischen Dokumenten findet man einen Eintrag vom 28. Juli 1213, als ob das heutige Tarnów Jezierny als Kirchensteuer vom Bischof Lorenz für das Kloster in Lubiąż übertragen worden wäre. Über damalige „Waldwirtschaft" weiß man nicht zu viel. Eine der wichtigsten Übertragungen ist der Eintrag aus dem Jahre 1291 über Bewilligung des Heinrich III. für Holzgewinnung als Baustoff im vom Brand verwüsteten Głogów. Aus dem Jahre 1293 stammt die Information über Abgabenpflicht gegenüber nahegelegenen Ortschaften, um den Grundstein  für den Kirchenbau in Tarnów zu legen. Weitere Erwähnungen kommen in der berühmter Chronik von Marcin Kromer vor, welcher den Vorfall von Konrad, dem Sohn des Heinrich I. des Bärtigen, während einer Jagd beschreibt.

Eine interessante Einzelheit ist die Tatsache, dass es im 17. Jahrhundert in Kolsko Hexenprozesse gab, mit Hexenproben für verdächtige Personen, und darauf folgenden Hexenverbrennungen.

Mehrere Berichte über Wälder um Sława herum erscheinen erst in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Aus 1939 stammen Berichte über Landgut in Sława mit der Fläche von insgesamt 3453 Hektar, darunter  1901 Hektar Wald. In der Zwischenkriegszeit gewann Sława und ihre Gegend an touristischer Attraktivität.  Dieses ermöglichte die Eröffnung der Eisenbahnstrecke Głogów-Sława-Sulechów, welche die Anfahrt zum See Jezioro Sławskie, damals  Schlesiersee genannt, erleichterte. Die Eröffnung von einer weiteren Eisenbahnstrecke Sława-Wschowa trug noch mehr zur Steigerung des Reiseverkehrs bei, insbesondere, dass Sława damals in Reiseführern als Kurort genannt wurde.

 Während des Zweiten Weltkrieges wurden im heutigen Planungsgebiet Sława in der Ortschaft Stare Strącze (mit deutschen Ansiedlern)  in Neuvorwerk und Banisch Vorwerk die Nebenlager des Konzentrationslagers Gross-Rosen angelegt. 1945 evakuierten sich Deutsche nach dem Einzug russischer Truppen, oder wurden durch polnische Behörden nach dem Kriegsende ausgesiedelt.

Erste Einträge über die Oberförsterei in Sława Śląska datieren auf die zweite Hälfte des Jahres 1945. Im Juli 1945 Edward Wójcik und Revierförster Jan Karolczyk organisierten in der Dworcowa Str. 38 in Sława die Geschäftsstelle der Oberförsterei.  Zur gleichen Zeit eröffnete Bronisław Metzger im Auftrag der Direktion der Staatsforste in Poznań erstes Sägewerk in Sława.  

Die Oberförsterei in Sława beteiligte sich aktiv am öffentlichen Leben der Ortschaft in der Nachkriegszeit. Ein Nachweis dafür  sind die am 27. April veranstalteten Waldtage, bei dieser Gelegenheit hielt der Forstdirektor  Wojciski eine Rede, und ganze Veranstaltung endete beim gemeinsamen Pflanzen der Bäume. Ein wesentliches Ereignis für Geschichte  der Wälder in Sława war die Gründung am 12. Mai 1946 der Gewerkschaften der Forst- und Holzindustriearbeiter, mit dem ersten Vorsitzenenden  Bronisław Metzler - Leiter des Sägewerks.   

 Bis 1945 gehörten die Wälder der heutigen Oberförsterei meist den privaten, großen Landgütern. Infolge der Krieges wurden die Wälder in der Nähe von Sława stark vernichtet.  Die durch Forstpersonal ergriffenen Maßnahmen in den ersten Nachkriegsjahren konzentrierten sich auf Beseitigung der vernichteten Baumbestände und Anpflanzung von neuen Wäldern, sowohl auf den Stellen mit Kahlschlag, als auch auf früheren Ackern oder Brachland. Die Waldwirtschaft damals beruhte auf provisorischen Altersklassen der Bäume, sowie auf den Hiebmaßnahmen im 5-jährigen Zyklus. Es gab fast ausschließlich künstliche Waldverjüngung. Die Bodenpflege in neu angelegten Anbaustellen erfolgte meist manuell - mit Sensen oder Sicheln. Über diese Methoden und Techniken berichtete ausführlich polnischer Schriftsteller Edward Stachura in seinem berühmten Roman   „Siekierezada albo zima leśnych ludzi".

In den 60-er Jahren des 20. Jh. verweilte  er oft auf dem Gebiet der Oberförsterei mit seiner Frau beim Freund Jan Czopik-Leżachowski in der Ortschaft Kotla. Sein Aufenthalt in der damaligen Woiwodschaft Lubuskie war nicht nur Suche nach den Inspirationen. Stachura begann mit der Arbeit als Aushilfe beim Holzfäller während der Holzernte. Auf dieser Stelle wächst heute Kiefernjungwuchs. Seine  „beruflichen" Erfahrungen beschrieb er in „Siekierezada", mit der Handlung in einem abgelegenen Teil Polens, und den Hauptdarstellern, welche auf konkreten Personen aus der Umgebung basierten. Bis heute steht in Grochowice (im Buch genannt Bobrowice) das Haus von Oma Oleńka, in dem er wirklich wohnte. Die legendäre Kneipe zur Hoplanka in Hopla (in Wirklichkeit Kotla) existiert nicht mehr. In dieser Kneipe führten die Darsteller bekannte und tolle Gespräche bei Eisbein und Sülze mit dem in Polen berühmten Spruch über „Holzsplitter im A...". Diese Szene wurde dann genial  in der Verfilmung aus dem Jahr 1985 dargestellt.

In gegenwärtiger Form fungiert die Oberförsterei Sława Śląska seit dem 01. Januar 1979. Anfangs bestand sie aus 24 Forstrevieren, die im Laufe der Jahre ihre Größe und territorialen Umfang veränderten. Heute sind es 14 Forstreviere mit der Fläche von fast 26 Tausend Hektar.